Reisebericht Königsstädte Marokko 2019
Eine Rundreise, auf der wir unter anderem die Hauptstädte des Königreichs Rabat, Fés, Marrakesch und Meknés erleben werden.
1. Tag: Anreise Casablanca
Am Nachmittag darf ich meine Reisegruppe am Flughafen München begrüßen und nach nur 3,5 Stunden Flug landen wir schon in Nordafrika. Die arabischen Sicherheitskontrollen nehmen es bei der Einreise sehr genau, aber nachdem wir das „überstanden“ haben, begrüßt uns unser Reiseleiter Ahmed mit unserem Busfahrer, die uns sicher in unser Hotel in Casablanca bringen. Die beiden werden uns auch die komplette Reise begleiten.
Nach einem kleinen Snack freuen sich alle Gäste auf Ihr Bett und den morgigen Tag, an dem unsere Rundreise durch das Land beginnen wird. Der Reisezeitraum dafür ist perfekt, da es nicht zu heiß ist und uns trotzdem sommerliche 24°C erwarten. Super!
2. Tag: Casablanca und Rabat
Nach dem Frühstück verlassen wir unser Hotel und werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Casablanca besichtigen. Als erstes machen wir einen Halt beim Mohammed V Platz, dem sogenannten „Taubenplatz“. Der Name ist Programm – der Square ist wirklich überfüllt mit Tauben ;)Dann geht es weiter zur großen, prachtvollen Hassan-II.-Moschee, die direkt am Atlantischen Ozean liegt. Aus diesem Grund hängt leider am Vormittag noch etwas der Nebel über das Kunstwerk, aber die Dimensionen (Höhe 200 m!!!) sind trotzdem erkennbar und überwältigend. Wir können die Moschee von außen besichtigen und das aufwendige Bauwerk bewundern. Vor der Reise war meine Vorfreude schon groß auf die marrokanische Architektur mit den vielen, wunderschönen Musterfliesen – und ja nun die erste Bestätigung: Ich bin ein totaler Fan davon! Die schönen, typischen Wasserbrunnen, die aufwendigen Verzierungen, die orientalischen Gewölbe und diese Fliesen! Bei diesem rießigen Gebäude und weitläufigem Platz alles sehr beindruckend!
Nun geht aber unsere Reise Richtung Rabat los 🙂 Bei einem kurzen Stop an der Küste kann man entweder einen Kaffee genießen oder einen kleinen Spaziergang machen. Nach der einstündigen Fahrt erreichen wir Rabat und können bei einer Mittagspause in einem kleinen, schönen Lokal mit Innenhof das erste Mal ein marrokanisches Gericht probieren: Coscous! Und dazu einen Pfefferminztee – das landestypische Getränk 🙂 Sehr, sehr lecker :)Gestärkt und mit herrlichem Sonnenschein beginnen wir unsere Stadtbesichtigung von Rabat, die erste der vier Königsstädte und die einzige, die am Atlantik liegt. Die Stadt ist eine beeindruckende Mischung aus Tradition und Moderne. Die erste Anlaufstelle ist die Kasbah des Oudaia – eine Festungsanlage, die seit 2012 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Hindurch dem gigantischen Eingangstor gelangen wir in das romantische Gassenlabyrinth der Kasbah. Wir schlendern durch dutzende, winzige Gässchen mit schneeweißen und kobaltblauen Häusern und den kunstvoll verzierten Türen. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Läden, in den Souvenirs und Obst verkauft werden und die Bewohner schmücken ihre Eingänge mit Blumentöpfe. Es ist sehr einladend, freundlich und vorallem sauber – ich liebe es und könnte noch Stunden in den Gässen rumirren ;)Wir gelangen zu einer Aussichtsterasse, von der wir einen fantastischen Blick auf das Meer genießen. Auch die Umgebung der Kasbah des Oudaia ist sehenswert. Die märchenhafte Anlage wird von dem „Andalusiens Garden“ – ein idyllischer Garten – eingefasst, in denen Orangenbäume und Grünpflanzen in allen Formen und Farben gedeihen. Unser nächster Programmpunkt ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt: Der unvollendete Hassan-Turm. Unser Reiseführer erklärt uns die Geschichte dazu, während wir durch die Vielzahl an Säulen spazieren. Auch hier wieder wunderschöne Tore und Brunnen neben dem Mausoleum zu sehen! Es gilt in Marokko als das „Taj Mahal“ (wird allerdings zu dieser Zeit gerade gereinigt). Von der Stadt zur himmlischen Ruhe: Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Chellah, die Grabstätte der Meriniden-Sultanem mit archäologischen Ausgrabungen.Während uns unser Reiseleiter Ahmed durch die weitläufige Gartenoase führt und uns über diesen Ort mit seiner bedeutenden Geschichte aufklärt, können wir unzählige von Störchen beobachten, die sich hier in den meditativen Garten einnisten.
Als letztes werden wir noch den Ort „kennenlernen“, wo der wichtigste Mann des Landes herrscht. Wir schlendern über das Palastviertel, bis wir an den großen Eingangstoren stehen. Männer in verschiedenen Uniformen, die für König Mohammed VI. arbeiten. Eine riesige Anlage! Der beliebte König erledigt an seinem Hauptsitz allerdings nur seine Arbeit und empfängt dort seine Besuche. Morgen werden wir noch an seinem Wohnsitz vorbeifahren. Nach dem ereignisreichen Tag checken wir in unser Hotel ein und bei einem gemeinsamen Abendessen tauscht sich die Gruppe über den ersten Tag aus.
3. Tag: Königsstädte Méknes – Volubilis – Fés
Unser heutiges Tagesziel ist die drittgrößte Stadt Marrokos: Fés. Auf dem Weg dorthin werden wir aber noch viel sehen. Nach dem Frühstück geht es zur Königsstadt Méknes. Bevor wir aber Rabat verlassen, werden wir, wie schon erwähnt, an dem Anwesen von König Mohammed VI. vorbeifahren. Wow, ein kilometerlanges Grundstück, bewacht von vielen Wachmännern! Bei der Fahrt außerhalb der Stadt lernen wir noch viel über die Landwirtschaft, Agrartechnik und Natur von Marokko kennen. Vorbei an dem größten Korkwald der Welt und Orangen- und Olivenplanatagen, erklärt uns Ahmed, dass im Sommer beispielsweise auch noch viel Mais und als Hauptgetreide Weizen angebaut wird und sammeln Eindrücke der vielen Wohnhäuser auf dem Land, Menschen bei der Landwirtschaftsarbeit und verschiedenen Orte.
In Méknes findet auch die internationale Agrarmesse statt, die bei unserer Ankunft gerade aufgebaut wird. Die Stadtbesichtigung in Méknes machen wir zu Fuß und starten bei der Grabmoschee von Moulay Ismails (der kriegerische König) und schlendern so in Richtung Medina (so werden die Altstäde in Marokko genannt) und durch die Souks.
Anschließend kann die Gruppe auch selbst durch die Souks „wandern“ und sich ein Bild von dem verrückten Markttreiben machen oder eine Kleingkeit einkaufen: Gewürze, Handtaschen, Obst, Tücher, Kleidung, Lampen, Porzellan, Teppich – ein kleiner Vorgeschmack auf die weiteren Medinas in den größeren Städten! Zum Schluss sehen wir noch das monumentalste Tor von Marokko – das Bab Mansour. Und auch hier muss ich wieder sagen: Es ist ein wahres Kunstwerk, ich liebe diesen Stil! Der Bus holt uns wieder ab und unsere Reise geht weiter nach Volubilis. Vor der Ankunft haben wir noch einen fantastischen Blick auf die heilige Stadt „Moulay Idriss“. Volubilis liegt inmitten einer Berglandschaft und ist eine der bedeutendsten antiken Ruinenstätte Marokkos. Die archäologische Stätte zeigt Monumente aus der römische Antike und wurde 1997 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Ein witziger Guide führt uns bei sommerlichen 25° durch die Anlage und zeigt uns die besonderen Ausgrabungen.
Auf der restlichen Strecke nach Fés haben wir fantastische Ausblicke. Bei einem Halt zwischendurch kann die Gruppe Fotos schießen oder sich an den einzelnen Obstständen etwas Erfrischendes kaufen 🙂
Wir erreichen unser Hotel in Fés, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen und uns ein leckeres Abendbuffet erwartet. Die Gruppe lässt den Abend im Hotel ausklingen 🙂
4. Tag: Fés
Von Fés habe ich schon viel gehört und ich freue mich, genauso wie die gesamte Gruppe, auf die Künstlerstadt und den heutigen Tag. Ein leckeres Frühstück und Sonnenschein – perfekter Start! Unser heutiger Stadtguide Mohamed holt uns am Hotel ab. Zuerst besichtigen wir den Königspalast Dar el Makhzen und wandern durch das Judenviertel. Anschließend fahren wir mit dem Bus vorbei an den Stadtmauern zum wundervollen Panoramablick über die gesamte Altstadt. Ich lieben diesen im Hang gelegenen Ausblick und kann gar nicht glauben, dass die Gassen innerhalb der Medina eine Strecke von 74 km zurücklegen sollen! Heute werden wir einen Teil davon ablaufen 🙂
Der Start dafür ist beim bekannten „blauen Tor“ Bab Boujloud (mit einer Kombination aus blauen und grünen traditionellen Fliesen) und ab hier beginnt unser sehr, sehr interessanter und sehenswerter Spaziergang durch die bunten Souks von Fés. Vorbei an unzähligen Essenständen mit Obst, Metzgereien, Gewürzen, Früchten, wo wir am liebsten überall einkaufen würden – an den vielen Moscheen, welche man alle bewundern möchte – und an den kleinen Werkstätten von Schreiner, Färber, Schneider, Keramikkünstler, Lampenhersteller, Kupferschmieder, wessen Kunstarbeit man den ganzen Tag bestaunen könnte. Hier entsteht vor unseren Augen all das, was zum Verkauf angeboten wird. Es gibt sooo viel zu sehen! Eine Kunstschmiede konnten wir genauer besichtigen, wo man sich auch eine der unzähligen, wundervollen Souvenirs mitnehmen kann und wer mag auch noch gravieren lassen kann 🙂 Und ich bin wieder begeistert von der marrokanischen Kunst – man fühlt sich hier wie bei 1001 Nacht. Außerdem sehen wir das Nejjarine Museum of Wood Arts and Crafts an und können einen Blick in verschiedene Moscheen werfen. Die Altstadt ist wirklich ein wahres Labyrinth mit engen, verwinkelten Gassen und als unser Reiseleiter zwischendurch einen Witz macht: „So meine Lieben, ab jetzt haben Sie Freizeit, wir treffen uns in 2 Stunden am Bus“ – da wären wir natürlich alle aufgeschmissen 😉
Bei unserer Mittagspause besuchen wir ein tolles Restaurant – von außen so unscheinbar (wie fast alles in den Medinas), aber sobald man einen Schritt durch die Tür macht, dann steht man da in einem wunderschönen Restaurant mit Innenhof und und wir lassen uns wieder von der marrokanischen Küche verzaubern. Unbedingt probieren: Tagine! Das typische, marokkanische Tongefäß, in dem das Nationalgericht zubereitet wird. Mein Favorit: Chicken-Tagine mit Gemüse und Zitrone! Gestärkt geht es nun zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Fés – der Gerberei und Lederfabrik Chouara. Mitten in der Stadt können Touristen einen Blick ins Innere der Gerberei und Färberei werfen. Auf dem Balkon mit Aussicht kann man sehen wie seit Jahrhunderten gearbeitet wird – mit naturellen Materialien und vollem Körpereinsatz. In unzähligen Gruben wird das Leder gesäubert, eingeweicht und gefärbt. Etwa ein Jahr dauert es, bis aus Tierhaut Leder entsteht. Bevor wir den Balkon betreten, bekommt jeder Gast Pfefferminz-Zweige, die man sich unter die Nase halten kann und vom strengen Geruch ablenken sollen. Gott sei Dank, sind wir hier im Frühling, denn ich könnte mir vorstellen, dass im Hochsommer der Gestank viel extremer ist.
Ein Guide klärt uns über die Geschichte der Arbeit im Bottich auf und es war sehr interessant zu sehen, wie noch mit den alten Methoden und Zutaten gearbeitet wird. Anschließend besuchen wir ein Ledergeschäft, in dem man sich ein Urlaubsmitbringsel (natürlich mühevoll handgefertigt!) mitnehmen kann! Zu finden sind: Bunt gefärbte Schuhe, Gürtel, Taschen, Rucksäcke, Jacken usw. in allen Ausführungen, Formen und Farben!
Auch viele aus unserer Gruppe werden fündig! Genau wie im Shop der Weberei, den als nächstes auf unserem Programm steht. Auch in dieser Werkstatt werden alle Tücher, Schals, Decken und Kleider ganz mühsam handgewebt. Da kann man sich gar nicht entscheiden – so ein buntes Angebot!
Nach einem langen Tag in den aufregenden Souks von Fés geht es zurück ins Hotel und die Gruppe trifft sich später bei einem leckeren Abendessen und bei einem Glas Wein oder Bier 😉
5. Tag: Fés – Ifrane – Mittlerer Atlas – Marrakesch
Am nächsten Tag starten wir frühmorgens nach dem Frühstück, denn wir haben heute die längste Fahrstrecke der Reise vor uns. Unser Tagesziel: Die letzte und bekannteste Königsstadt Marrakesch. Die ganze Gruppe freut sich auf die „Mustsee“-Stadt von Marokko.
Zuerst fahren wir durch die Sais-Ebene bis zur Stadt Ifrane. Der Ort ist eine beliebte Sommerfrische und ein ebenso beliebter Wintersportort und gilt als „St. Moritz Marokkos“. Durch die europäisch geprägte Architektur mit den typisch roten Satteldächer wird der Ort auch als „Schweiz Marokkos“ genannt.
Weiterfahrt durch das Altasgebirge – eine reizvolle bewaldete Berglandschaft, durch eine von Obstplantagen, Feldern und Wäldern geprägte Gegend und durch das Landwirtschaftszentrum Kasbah Tadla. Ein Gebiet, wo sich die Architektur ein bisschen ändert: Fast alle Häuser und natürlich die Festungsmauern sind mit rötlichen Lehmmauern erbaut. Man merkt nun, dass wir uns der „roten Stadt“ nähern.
Bei einer Mittagspause am Pool in einer schönen Hotelparkanlage konnten sich alle erholen und für die restliche Fahrt stärken. Bei kleinen Pausen zwischendurch in den Berglandschaften war auch Zeit für Fotos oder für einen Kauf von frischen Orangen 😉
Am späten Nachmittag erreichen wir unser sehr schön angelegtes Hotel in Marrakesch. Wer noch Lust hat, kann sich am Hotelpool entspannen oder (vor oder nach unserem leckeren Abendessen) durch die Straßen schlendern um die ersten Eindrücke der Stadt zu sammeln!
6. Tag: Königsstadt Marrakesch
Am Morgen erwartet uns Ahmed um die heutige Besichtigung in der wichtigsten Stadt des Landes zu beginnen. Viele berühmte Leute haben eine Residenz in Marrakesch. Der erste Programmpunkt ist die Koutoubia-Moschee, die älteste Moschee Marokkos. Allein die Parkanlage und der Platz um den 77 Meter hohen Turm ist ein Besuch wert 🙂 Hier ist alles relativ grün und voller Palmen! Marrakesch wird auch als „Grüne Oase“ bezeichnet, weil es für eine Wüstenstadt ziemlich Grün ist. Während wir über den Platz spazieren, erzählt uns unser Reiseleiter alles rund um die Moschee und ihrer Geschichte (als Nicht-Muslime dürfen wir keine der Moscheen betreten). Aber diesen Ort sehen wir nicht zum letzten Mal, denn er ist der „Mittelpunkt“ der Stadt und so auch der ideale Orientierungspunkt 😉
Es geht weiter zu den Saadiergräbern. Diese gehören heute zu den populärsten Attraktionen in Marrakesch und wie die gesamte Innenstadt Marrakeschs zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Zugang zu den Gräbern wurde erst 1917 bei Ausgrabungen durch französische Archäologen wiederentdeckt. Von einer hohen Mauer umschlossen, enthalten die Gräber zwei Mausoleen, die in einem prachtvollen Garten liegen. Heute gehören sie wie die gesamte Innenstadt Marrakeschs zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nachdem Ahmed uns mit viel Wissen versorgt hat, haben wir noch Zeit die Gräber selbst zu besichtigen und fotografieren. Ich kann es nicht oft genug sagen: Aber ich bin wieder begeistert von den wertvollen Mosaiken und kunstvollen Stuckverzierungen, die man überall sehen kann! Davon bin ich ebenso im Bahia Palast beeindruckt, den wir anschließend besuchen. Ein wahres Meisterwerk der marrokanischen Architektur umgeben von vielen Pflanzen! Wir konnten sogar ein paar Handwerker beim Renovieren zu sehen und man bekommt ein Gefühl dafür, wie aufwendig diese Arbeit der Verzierungen ist. Der Palast ist eines der wichtigsten Denkmäler des Landes und einer der wichtigsten Orte des Tourismus in Marokko. Ein sehr schöner Ort, den man auf jeden Fall besuchen sollte 😉
Unsere Mittagspause machen wir dieses Mal auf einer Dachterrasse – und das ist auf jeden Fall ein Muss in der Stadt.
Wer vom Getümmel und den engen Gassen kurz eine Auszeit braucht, am besten ein Restaurant mit Dachterrasse „suchen“. Die Dachterrassen in Marrakesch findet man oft nicht auf den ersten Blick, daher gilt es (wenn man ohen Reiseleiter unterwegs ist), die Augen offen zu halten. So versteckt und verwinkelt die Stufen auch nach oben führen mögen unbedingt immer den Weg bis auf die Terrasse suchen und nicht in einem der Zwischenstöcke bleiben. Die „Suche“ lohnt sich!
Die Terrassen bieten einen tollen Ausblick über die Dächer von Marrakesch und die Atmosphäre ist einfach so schön!
Nun geht es weiter durch die Souks – und ich muss sagen in Marrakesch sind diese nochmal „aufregender“ als in den anderen Städten! Von Lampen, Eisen- und Kupferwaren, Schuhe, Keramik, Holzgegenstände, Lampen, Gewänder, Textilwaren usw. – in allen Formen, Farben und unterschiedlichsten Ausführungen. Alles was man in den anderen Städten schon gesehen hat, ABER alles mehr, voller, größer, vieler! Für die einen ein unüberschaubares Labyrinth mit Gassen (wir werden gott sei Dank von unserem Reiseleiter begleitet 😉 ) und tausend kleinen Geschäften, für die anderen das Shopping-Paradies schlechthin!
Und alle paar Schritte riecht es anders – die Gewürze leuchten in kräftigen Farben. Marokko nennt man auch „Die Stadt der Gewürze“.
Deswegen besuchen wir eine Pharmacy, wo Öle und Gewürze hergestellt werden. Nach einer witzigen Vorstellung der besten Produkte und Empfehlungen können wir diese auch kaufen. Von den typischen Gewürzen wie Kurkuma und Harrisa oder Pfefferminztee bis hin zu heilenden Ölen, Cremes und Wundermittel gegen „alles“ ist alles dabei. Da bringt jeder von uns was mit nach Hause 😉
Es wird auch empfohlen die Gewürze lieber in einem Geschäft oder geschlossenen Raum zu kaufen, da die offenen Gewürze in den Souks von Abgasen der Roller verschmutzt sind. Ein kurzer Weg noch durch die Souks und dann erreichen wir „Djemaa el Fna“ – der zentrale und bekannte Marktplatz von Marrakesch, welcher auch „Platz der Gaukler“ genannt wird.
Die Gruppe hat hier nun „Freizeit“ und kann sich selbst von diesem Ort inspirieren lassen 😉 Entweder einen Kaffee auf den Aussichsterassen genießen, durch die Souks bummeln, einen leckeren Obstsmoothie schlürfen, die Trommler oder verschiedenste Straßentheater bestaunen oder sich das ein oder andere Souvenir an den unzähligen Ständen kaufen 😉 Tipp: Nicht den ersten Preis akzeptieren, den der Händler vorschlägt. Handeln gehört in Marokko einfach dazu.
Spätnachmittag geht es für uns wieder ins Hotel und wer mag kann nach dem Abendessen nochmal einen kleinen Spaziergang zum Marktplatz machen 🙂 Der Gauklerplatz verwandelt sich ab ca. 17 Uhr zu einem riesigen „Restaurant“ – an überdachten Garküchen bereiten Köche marokkanische Speisen zu und die Darstellung der „Abendshows“ beginnt. Auf was man sich definitiv einstellen muss: Es ist laut und voll! Hier rufen die Händler, dort hupen Autos. Motorräder fahren knatternd vorbei. Musiker und Trommler hört man über den ganzen Platz. Überall tummeln sich Menschen. Was sich vielleicht erst einmal abschreckend anhören mag, habe ich jedoch als eine Art „positiven Trubel“ erlebt. Die Stadt ist lebendig! Es spielt sich fast alles auf den Straßen, in den Gassen und auf den Plätzen ab.
7. Tag: Aufenthalt in Marrakesch – Ourikatal – Casablanca
Die Reisegruppe hat am Vormittag die Wahl zwischen Freizeit in Marrakesch oder einen Ausflug ins Ourikatal. Den Teil, der sich für den Ausflug entscheidet, werde ich heute begleiten. Mit unserem Reiseleiter und unserem Busfahrer starten wir um 9 Uhr in die Natur.
Auf dem Weg zum Tal werden wir auf dem Land in einem kleinen Berberdorf noch Halt machen. Eine Familie wird uns ihr Haus und das Leben auf dem Land zeigen. Als wir deren Heim betreten, ist das erste was mir auffällt, dass sehr wenig Tageslicht ins Haus kommt. Die Häuser sind mit wenig Fenster ausgestattet. Außerdem sind sie sehr einfach eingerichtet – nur die nötigsten Sachen ohne „unnütze“ Deko oder Möbel. In der Küche auf dem Herd hören wir schon den Wasserkocher pfeiffen. Hier wird gerade unser Tee vorbereitet, womit wir später an der „Teezeremonie teilnehmen“ dürfen. Doch nun weiter in der Hausbesichtigung. Sobald der Sohn eine Familie gründet, wird einfach am Haus dran gebaut oder vorher nicht benutzte Räume für die junge Familie ausgebaut und es wohnen mehr Genarationen im Haus. Das ist üblich in Marokko, wie uns Ahmed berichtet. Genauso wie der mit dem Haus verbundene Stall, indem oft Kühe oder Ziegen „leben“, die zur Versorgung der Familien dienen.
In den Eigenheimen gibt es zusätzlich noch zwei große Räume, die wie eine Art „Lounge“ eingerichtet sind. Dort dürfen wir Platz nehmen. Die Hausherrin wird uns nun den versprochenen Pfefferminztee servieren, das in dem Land eher als „zelebrieren“ bezeichnet werden kann.
Nach der kleinen Teepause und Unterhaltung mit der Familie geht für uns die Reise weiter. Eine Fahrt in schönster Berglandschaft bis zum Tal, wo der Ourika-Fluss fließt – eine landschaftliche Schönheit! Jeder kann die Gegend noch bisschen erkunden und Fotos machen, bevor es zurück in die Stadt geht.
Die restliche Gruppe treffen wir wieder am Hotel. Und da kann man es auch schon sehen: Uns erwartet nun ein „tierisches“ Erlebnis, denn wer mag – konnte sich noch für eine Kutschenfahrt durch Marrakesch anmelden. Pferdekutschen sind immer noch ein beliebtes Fortbewegungsmittel in der Stadt und gilt mittlerweile eher als typische Touristenattraktion in Marrakesch. Ich war von den unzähligen Kutschen in der Stadt überrascht (normal kennt man das von Wien).
Aber nun starten wir unsere Stadtrundfahrt und durch die geringe Geschwindigkeit kann man die Sehenswürdigkeiten und Straßen nochmal intensiver wahrnehmen als mit den Bus ;). Der Straßenverkehr in Marokko ist natürlich sehr laut – Autos und vorallem Mopeds hupen, überholen, drängeln – aber nach ein paar Tagen lässt sich das ganz gut „ausblenden“ und man kann die Fahrt genießen.
Unser Ziel: Jardin de Majorelle – der bekannte, botanische Garten mitten in Marrakesch! Der damalige Modedesigner Yves Saint Laurent hatte einen 4000 m2 großen, grünen Fleck in dieser Stadt geschaffen.
Wir haben nun Zeit uns von diesem faszinierenden Ort verzaubern zu lassen und zu entspannen. Palmen, Kakteen und Pflanzen, Pflanzen, Pflanzen überall – ich liebe Pflanzen 🙂 Dazwischen leuchtet das kobaltblaue Haupthaus mit den kontrastreichen, gelben Fenstern und verschiedene Wasserbecken auf. Die Atmosphäre wäre ruhig und entspannt – ABER …. wie soll es anders sein, so ein schöner Platz ist natürlich auch Foto-Hotsport Nr. 1! Da muss man zum Teil schon Schlange stehen, wenn man ein bestimmtes Fotomotiv möchte 😉 Trotzdem ist der Garten defintiv einen Besuch wert!
Für uns geht es nun mit dem Bus wieder Richtung Casablanca und werden die Königsstadt „Marrakesch“ hinter uns lassen… aaaber du wunderschönes Marrakesch, ich werde auf jeden Fall wieder kommen! Nach einer 3-stündigen Fahrt checken wir wieder im Hotel unserer ersten Nacht ein und verbringen anschließend beim letzten Abendessen gemeinsam einen schönen Abend und stoßen auf die schöne Reise an 🙂
8. Tag: Heimreise
Ein letztes Mal heißt es: Ein marrokanisches Frühstück genießen! Danach müssen wir leider schon unsere Koffer packen und treten die Reise zum Flughafen an, denn unser Flieger geht mittags nach Hause.
Marokko – so nah und doch so fern!
Ein orientalisches Land mit „1001 Nacht“-Feeling, das aber in nur wenigen Flugstunden erreichbar ist!
Nach meiner Einschätzung ist es ein sehr abwechslungsreiches Land. (In der nächsten Reise können Sie neben den Königsstädten zusätzlich noch ein Abenteuer in der Wüste miterleben.) Deswegen auch ein unglaublich fotogenes Land – man möchte am liebsten die Kamera nicht weglegen und jeden Moment festhalten. Und ich hoffe, ich kann noch viele Momente in Marokko sammeln…
Eindrucksvoll, intensiv, märchenhaft – so würde ich meine erste Begegnung mit dem Land beschreiben.
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